Als ich mich in 2011 selbständig gemacht habe, war mir klar, dass die Medienbranche – gerade in einer Großstadt wie Köln – ein Haifischbecken ist: Im Dienstleistungsbereich ist der Wettbewerb enorm, und viele Einzelkämpfer oder auch Plattformen wie Fivver oder 99designer machen einem Gründer das Leben nicht eben leichter. Die Anfragen von Kunden waren zwar vielseitig, dennoch lief der Start nicht ohne Schwierigkeiten. Die gesamte administrative Seite der Selbständigkeit ist dabei absolut nicht zu unterschätzen: Buchhaltung, Akquise, Beratung, IT und vieles mehr.
Mein Angebot zu Beginn war: Ich biete „alles“ im Bereich Grafikdesign an, von Corporate Design über Websites bis hin zu Life-Kommunikation (Messen). Die Kundengewinnung war damit gleich Null. Der Schlüssel, der sich nach und nach immer klarer offenbarte, lässt sich mit „Authentizität“ überschreiben. Wir arbeiten in einem People’s Business, wir verkaufen ein Stück weit auch immer uns selbst, „unser“ Image, „unseren“ Lifestyle. Passen Fremd- und Selbstbild hier nicht zusammen, oder geht ersteres an der angepeilten Zielgruppe vorbei, kann es nicht klappen. Und wer sich ständig äußeren (teilweise auch nur angenommen) Zwängen unterwirft, hat früher oder später ein Problem mit seiner Work-Life-Balance oder „verbrennt“ einfach.
Mein Angebot zu Beginn war: Ich biete „alles“ im Bereich Grafikdesign an, von Corporate Design über Websites bis hin zu Life-Kommunikation (Messen). Die Kundengewinnung war damit gleich Null.
Mit „Lauter, Leute.“ leben wir eine authentische Identität. Wir haben alle einen Background aus der Musik- und Lifestyle-Szene. Bei uns ist es die Nähe zu unserer Zielgruppe, wir sprechen die Sprache der „Opinion Leaders“ und „Influencers“. Wir verstehen die digitalen und die klassischen Medien, und wir wissen, welche wann und wie eingesetzt werden müssen, um die richtigen Leute zu erreichen – also eine gute Reichweite zu erzielen, mit möglichst wenig Streuverlusten. Wir verstehen die Musik- & Lifestyle-Szene, und für die meisten Marken ist es sehr interessant, diese Zielgruppe für ihre Produkte zu gewinnen.
Uns zeichnet dabei aus, dass wir in der richtigen Tonalität kommunizieren und dass wir die richtigen Medien einsetzen. Das können wir leisten, weil wir selbst im Grunde gleichzeitig Teil der Zielgruppe sind. Nach diesen Kriterien wählen wir auch unsere Mitarbeiter und Freelancer aus: Nur wer diese „Kultur“ auch lebt, kann Sie glaubwürdig und authentisch kommunizieren.
„Be Yourself & Love what you do.“
Mittlerweile werde ich in meiner Funktion als Geschäftsführer von „Lauter, Leute.“ und Dozent häufig gefragt: „Wie geht man es an?“ Meine Antwort darauf lautet: „Be Yourself & Love what you do.“ Das mag banal klingen, aber die Fragestellung des „Wie weiß ich, wer ich bin und was ich wirklich liebe?“ geht doch um Einiges tiefer. Ich kann mir auch die Frage stellen: „Mit welchen Kunden möchte ich gerne zusammenarbeiten?“ Wenn die Antwort darauf lautet: „Mit allen, oder zumindest so vielen wie möglich“, dann ist die Zielgruppe auch „alle“. Dazu müsste man also entsprechend jeden Bedarf jedes potentiellen Kunden richtig umsetzen können. Als Start-Up? Keine Chance. Es gibt zahllose Spezialisten, die von ihren jeweiligen Kunden klar bevorzugt werden. Fragen Sie sich: „Womit verbringen Sie Ihre Zeit? Für welche Kunden können Sie Probleme lösen? Wie soll Ihr Unternehmen aussehen?“
Geben Sie keine Rabatte. Sie locken damit Kunden an, die nicht bereit sind, für gute Arbeit angemessen zu zahlen.
Viele Start-Ups versuchen, ihre Marktposition über einen möglichst günstigen Preis zu stärken und im Preiskampf Aufträge an Land zu ziehen. Doch wenn der Preis Ihr primärer oder gar einziger Mehrwert ist, wird Ihr Kunde garantiert jemanden finden, der einen noch günstigeren Preis bietet – jedes Mal. Geben Sie keine Rabatte. Sie locken damit Kunden an, die nicht bereit sind, für gute Arbeit angemessen zu zahlen. Dieser Typus wird immer Druck erzeugen, nachverhandeln und das letzte Quäntchen herauspressen. Damit werden Sie nicht glücklich, denn Sie bekommen obendrein das Feedback, dass Sie immer zu teuer sind, egal wie günstig Sie Ihre Zeit und Ihre Kenntnisse anbieten. Gehen Sie eventuell mit dem Leistungsumfang runter, nie mit dem Preis. Sie sind Qualitätsanbieter, Ihre Preise spiegeln Ihre Erfahrung wieder. Sie sind Verkäufer, es ist in Ordnung, dass Sie verkaufen.
Uns macht einfach Spaß, was wir tun – und nur so kann man auch im Ernstfall ungefragt die sprichwörtliche „Extrameile“ gehen.
Wir haben so manchen Stolperstein nehmen müssen, aber heute betreuen wir Kunden wie zum Beispiel Gaffel Kölsch, eine der größten Biermarken in Köln und Umgebung. Wir sind stolz auf unsere Kunden, das können wir mit Überzeugung sagen. Wir gehen gerne ans Telefon, wenn unsere Kunden Fragen haben oder Feedback geben. Wir haben mit Leuten zu tun, die wir leiden können, nicht mit Leuten, die uns leiden lassen. Sowohl auf Kunden- als auch auf Mitarbeiterseite. Uns macht einfach Spaß, was wir tun – und nur so kann man auch im Ernstfall ungefragt die sprichwörtliche „Extrameile“ gehen.