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Micromanagement: Wie man als Kontrollfreak lernt, loszulassen

Ist man als Unternehmer alleine unterwegs, gibt es keinen Umweg – Sie müssen sich um alles kümmern. Doch was passiert, wenn Sie die ersten Mitarbeiter einstellen? Können Sie die Kontrolle über die übertragenen Agenden einfach aufgeben, ohne Probleme? Oder ertappen Sie sich immer wieder dabei, sich einzumischen?

Ihr Unternehmen ist Ihr Leben. Sie haben es gegründet, aufgebaut und darin Ihre Zeit und Ersparnisse investiert. Es ist Ihr gutes Recht zu schauen, dass alle Arbeitsergebnisse Ihren üblichen Standards entsprechen – oder? Sie wissen ja, wie es sein sollte und müssen für Fehler und Verluste geradestehen.

Wenn diese Sätze vertraut klingen, ist das zwar verständlich – letztendlich schneiden Sie sich mit Ihrer Kontrollwahn doch ins eigene Fleisch. Ihre Mitarbeiter sind da, um Sie zu entlasten – und das machen sie am besten, wenn sie ihre Arbeit selbstständig durchführen dürfen. Wenn Ihre Angestellten grundsätzlich die erforderliche Kompetenz für den Job aufweisen und Sie wollen nicht, dass sie bei jeder Unklarheit ratlos zu Ihnen laufen, müssen Sie lernen, loszulassen.

Das fällt manchen Menschen gar nicht so leicht. Hier ein paar Ratschläge, wie Sie sich das Micromanagement abgewöhnen (und dabei Ihre Mitarbeiter motivieren) können:

Haben Sie den Mut, Ihre Schwächen zuzugeben

Kein Mensch kann alles – nicht einmal Sie. Zahlen analysieren, reizende Texte schreiben, SEO – es gibt bestimmt Aufgaben wofür Sie nicht geschaffen wurden. Die natürliche Tendenz eines Kontrollfreaks ist es, trotzdem diese Aufgaben in Anspruch zu nehmen, damit man wenigstens involviert ist und stets über den Stand der Dinge informiert ist.

Doch was bringt das wirklich, wenn Ihre Mitarbeiter in diesen Bereichen fachlich besser sind? Haben Sie die Courage, sich selbst Ihre Schwachstellen einzugestehen und lassen Sie Ihre Mitarbeiter ihre eigenen Stärken entfalten. Das könnte sogar Ihre Autorität fördern; Mitarbeiter mögen Chefs, die menschlich sind. Und Mensch zu sein heißt: Schwächen haben.

Ein fließender Übergang

Seien wir mal realistisch: wenn Sie Schwierigkeiten damit haben, Kontrolle aufzugeben, ist es keine gute Idee, sämtliche Aufgaben auf einmal zu übertragen. Das gilt ganz besonders bei neuen Mitarbeitern, die sich noch nicht bewiesen haben. Daher ist es empfehlenswert, Kontrolle schrittweise abzugeben. Z.B.: hat der neue Mitarbeiter sein erstes Projekt gut erledigt, holen Sie von ihm beim zweiten Projekt nur bei der Erreichung bestimmter zeitlicher oder inhaltlicher Meilensteine Feedback.

Wenn Sie sich mit offener Kommunikation wohl fühlen, empfiehlt es sich sogar, neue Mitarbeiter darüber zu informieren, dass Sie zunächst mit ihrer Arbeit involviert bleiben werden. Hatten sie im ehemaligen Job viel Autonomie, könnten sie Ihre Aufsicht als frustrierend empfinden. Das schädigt das Arbeitsverhältnis, bevor es richtig begonnen hat. Wenn die Mitarbeiter im Voraus wissen, womit sie bei der Einarbeitung zu rechnen haben, erfahren sie keine bösen Überraschungen. Das reduziert wiederum das Konfliktpotenzial.

Planen Sie für den schlimmsten Fall

Als Kontrollfreak fliegen Ihnen bei jeder Aufgabe gleich sämtliche mögliche Ausgänge durch den Kopf. Erst wenn Sie einen festen Plan für alle nur denkbare Szenarien parat haben, können Sie wieder ruhig schlafen.

Ja, Sie sind auf alles gefasst und das ist toll. Aber wie viel Zeit, Energie und Nerven hat das von Ihnen und Ihren Mitarbeitern gefordert? Wenn Sie wieder mal die Panik der Unsicherheit in sich aufkommen spüren, nehmen Sie einen Schritt zurück und denken Sie das Worst-Case-Szenario aus. Wie hoch ist das Risiko, dass es tatsächlich eintritt? Und wäre das wirklich so schlimm? Versuchen Sie auf dem Boden der Tatsachen zu bleiben. Falls das Ihnen schwerfällt….

Holen Sie von einem vertrauten Menschen objektives Feedback ein

Es ist ein großer Vorteil, wenn Sie eine vertraute Person haben, der Ihnen in schwierigen Situationen zur Seite mit Rat und Unterstützung steht. Ein Mentor, der seine Erfahrung und Objektivität in Ihre Überlegungen einbringen kann.

Wenn Sie das Gefühl haben, dass Ihnen alles über den Kopf wächst und Sie darauf mit einem übertriebenen Kontrollbedürfnis reagieren, reden Sie mit Ihrem Mentor. Das hilft Ihnen, „aus dem eigenen Kopf herauszukommen“. Die Dinge aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten könnte Ihnen helfen, sich zu entspannen und loszulassen.

Gewöhnen Sie sich an die Unsicherheit

Am Ende des Tages ist das Unternehmerdasein voller Unsicherheit. Es kommt nie alles, wie man denkt. Trotz penibler Projektplanung entscheidet sich der Kunde, dass er doch etwas völlig anders will. Gute Mitarbeiter verlassen unerwartet das Unternehmen. In solchen Situationen bleibt Ihnen nichts übrig, als flexibel zu bleiben und Ihre Pläne und Ressourcen neu zu ordnen.

Haben Sie das Vertrauen in sich selbst, alle Herausforderungen bewältigen zu können, wenn sie kommen. Und genießen Sie die Abenteuer!

Foto: Celine Nadeau

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Autor:

Katharine Eyre
Gründerin von RiskPlayWin | Inhaberin & Gründerin des juristischen Übersetzungsbüros Spezialis

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