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Der Steuerberater – 7 Tipps, die Gründer wissen müssen

Es gibt Steuerberater wie Sand am Meer. Eine Google-Suche nach „Steuerberater Wien“ ergibt 454.000 Suchergebnisse! Wie also den richtigen finden und was genau macht man dann mit einem Steuerberater? Liss Heller, von Heller Consult GmbH, berät.

1. Auch Steuerberater haben ihre Berechtigung

Eine Frage, die sich vor allem Gründer oft stellen: Wozu braucht man überhaupt einen Steuerberater? Ein Steuerberater kann besonders Gründern und Start-Ups in der Anfangsphase helfen, ihr neues Unternehmen zu strukturieren. Schon der Umgang mit dem Finanzamt ist für viele eine vollkommen neue Erfahrung. Gerade wenn man mit  Begriffen wie Steuernummer, UID Nummer, Umsatzsteuer oder SVA konfrontiert wird, kann ein Steuerberater unterstützen und wichtige Informationen liefern.

Ihr Steuerberater informiert Sie, was gerade läuft, teilt mit Ihnen Wissen, und nimmt Ihnen Arbeit ab. Er (oder sie) bietet somit Sicherheit, damit Sie sich als Gründer sich auf Ihre Kernkompetenzen fokussieren und Ihr Unternehmen aufbauen können.

2. Hören Sie auf Ihr Bauchgefühl

Auch wenn das nicht sehr zahlen-, daten- und faktenlastig ist: Die Wahl des Steuerberaters ist meist eine Bauchentscheidung. Dem Steuerberater wird eine ganze Menge an vertraulichen Informationen erzählt. Dementsprechend unterliegen Wirtschaftstreuhänder (Steuerberater und Wirtschaftsprüfer) der Verschwiegenheitspflicht. Der Steuerberater sowie die Mitarbeiter der Kanzlei sind zur Verschwiegenheit berechtigt und verpflichtet. Strenge Verschwiegenheit ist oberstes Gebot des Berufsstandes. Sie ist die Grundlage jedes treuhänderischen Handelns und gilt vor Gerichten, gegenüber anderen Behörden und Dritten. Nur Sie können den Steuerberater davon entbinden. Und Tatsache ist: Der Steuerberater Ihrer Wahl kann Sie nur dann gut beraten, wenn Sie offen mit ihm zusammenarbeiten. Voraussetzung dafür ist ein hohes Maß an Vertrauen – auf beiden Seiten!

3. Auf die Spezialisierung achten

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Ausgangslage: In welcher Branche sind Sie tätig? Zahlreiche Steuerberatungskanzleien haben sich spezialisiert: z.B. auf KMU, Ärzte, Rechtsanwälte. Das kann schon einmal ein erster Anhaltspunkt für eine Entscheidung sein.

Nützen Sie vor allem Empfehlungen von Freunden und Bekannten. Wenn diese zufrieden mit der Arbeit ihres Steuerberaters sind, dann können Sie davon profitieren. Für Gründer ist ein Steuerberater auf Augenhöhe sehr wichtig. Dazu gehört, dass dieser sein Expertenwissen in einem Gespräch auf das Wissen seines Klienten „herunterbricht“ und komplexe Dinge einfach erklärt.

Häufig ist die Kundenstruktur und Branchen-Spezialisierung aus der Website ersichtlich.

4. Eine ansprechende Website – das A und O

Gehen Sie also im nächsten Schritt auf die Website einiger Ihnen empfohlener Kanzleien und schauen Sie sich um.  Ist zu erkennen, ob hier bereits Kunden betreut werden, mit denen Sie sich vergleichen können?

5. Struktur und Leitbild

Auf den meisten Websites von Steuerberatungskanzleien lässt sich einiges ablesen: Wie sieht die Unternehmensstruktur aus? Wie sieht sich die Kanzlei selber? Welche Rolle spielen die Mitarbeiterinnen in dem Unternehmen? Schauen Sie sich das Team der Kanzlei an: Wer wird Sie hier betreuen? Wie wirkt die Vorstellung des Teams auf Sie: Individuell? Persönlich? Empathisch? Sympathisch? Professionell?

  • Finden Sie Hinweise auf das fachliche Wissen der Teammitglieder: Gibt es Hinweise auf regelmäßige Aus- und Weiterbildung des Teams? Das ist im Bereich der Steuerberatung absolut notwendig. Hinweise auf diese Fähigkeit können fachliche Artikel auf der Website, Steuernews und Blogbeiträge sein. Schauen Sie auch nach, wer hier welche Artikel verfasst hat und ob regelmäßig Artikel in „verständlicher“ Sprache veröffentlicht werden.
  • Gibt es Hinweise darauf, wer die Kunden sind, in Form von Testimonials einer Rubrik „Kunden über uns“. Bestehende Kunden, die sich öffentlich über ihre Zufriedenheit äußern sind ein guter Hinweis auf Qualität. Gerade wenn es um Steuern geht, sind die meisten Unternehmer eher zurückhaltend und wollen anonym bleiben. Wer so ein Testimonial abgibt, muss auf jeden Fall sehr zufrieden sein.
  • Machen Sie Ihre „engere Auswahl“ an Steuerberatern auf Facebook, LinkedIn und Xing Daraus können Sie erkennen, wie gut diese vernetzt sind. Das kann für Sie als zukünftigen Klienten wesentlich sein. Wirklich gute Beratung in steuerlicher Hinsicht zeichnet sich dadurch aus, dass ein Steuerberater für Sie ein Stück weit mitdenkt. Schließlich ist aus Ihren Zahlen sehr gut ersichtlich, wo in Ihrem Unternehmen Verbesserungspotenzial besteht.

6. Keine Buchung ohne Beleg !

Was sollten Sie beachten, wenn Sie dann letztendlich zum Steuerberater gehen? Vorab sollte geklärt werden, wie die Unterlagen aufbereitet, wie Rechnungen sortiert und abgelegt werden sollen. Je übersichtlicher alles gemacht wird, desto weniger Arbeitszeit benötigt der Steuerberater.

Diese Vorbereitungen können Sie alleine machen. Legen Sie eigene Ordner für Ihre Belege an, mittels Trennblättern schaffen Sie Übersicht. Bringen Sie die Belege in chronologische Reihenfolge; als Grundregel gilt: Altes unten, Neues oben. Überprüfen Sie, ob Sie alle Belege haben; denn die wichtigste Grundlage der Buchhaltung ist: Keine Buchung ohne Beleg. Auch die Richtigkeit der Rechnungsausstellung ist wichtig.

7. Gemeinsam statt einsam

Natürlich sind viele Gründer schon sehr geübt im Umgang mit Finanzonline. Es wird einem hierbei eine gute Plattform geboten.

Anfangs wollen dies viele Unternehmer selbst machen – und Geld sparen.

Die Einreichung der UVA (Umsatzsteuervoranmeldung) ist hier noch relativ einfach. Aber man muss seine Zahlen genau und korrekt im Griff haben. Die ganzen Rechnungen einfach eintragen, das geht natürlich nicht. Ab einem gewissen Rahmen und später bei einer gewissen Unternehmensgröße kommt man also nicht am Steuerberater vorbei.

In der Steuerberatung geht es auch darum, die Klienten über steuerliche Änderungen zu informieren. Das Wissen, was sich wann, wo und wie ändert hat der Steuerberater. Dieses Wissen teilt er auch mit Ihnen.

Betriebsprüfungen sind da so eine Sache. Diese kann man theoretisch alleine machen; in der Praxis hat sich aber gezeigt, dass man diese doch den Profis überlassen sollte.

8. Was kostet der Spaß?

Wie so oft gilt auch hier: Es kommt darauf an. Pauschal kann man nie sagen, das kostet X Euro. Denn jeder Unternehmer ist anders, braucht andere Dinge und hat andere Bedürfnisse. Wie schon oben erwähnt, hilft es, Unterlagen übersichtlich vorzubereiten und zu sortieren. Entsprechend weniger Arbeitszeit benötigt der Steuerberater und umso günstiger wird es.

Generell ist die Investition in einen guten Steuerberater gut angelegtes Geld, denn dadurch behalten Sie den Fokus auf Ihr Business und können sich auf den Aufbau Ihres Unternehmens konzentrieren.

Fazit

Aus meiner Erfahrung ist das Thema Steuern leider für viele Menschen negativ besetzt.  Ich rate Ihnen daher, ein bisschen Zeit in die Suche und Auswahl Ihres Steuerberaters/Ihrer Steuerberaterin zu investieren.  Am Ende wird es sich lohnen.

Foto: Ken Teegardin

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Autor:

Liss Heller, Heller Consult GmbH
Werte-Expertin, Unternehmerin, Autorin, International Professional Speaker

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