Inhalt

Diese 5 Fakten treffen in einem Familienbetrieb zu 150 Prozent zu

5 Fakten über Familienbetriebe

Peter Zinkann, Geschäftsführer der Firma Miele, sagte einmal: „Familienunternehmen haben einen ganz großen Vorteil und einen ganz großen Nachteil, und beides ist die Familie“.

Familienunternehmen kommen häufiger vor als bekannt. Schauen Sie sich in Ihrer direkten Umgebung um: es ist möglich mit der Familie zu arbeiten.

Fragen Sie sich: bin ich bereit, mit meiner Familie ein Unternehmen zu gründen? Will ich mitarbeiten? Kann ich das aktive Familiengeschäft übernehmen? Die endgültige Entscheidung kann ich Ihnen nicht abnehmen. Aber gerne unterstütze ich Sie bei Ihren Überlegungen mit meinen eigenen Erfahrungen.

Was sind die Vorteile?

Arbeitsklima und Betriebsumfeld in Familienunternehmen sind oft ausgezeichnet oder zumindest gut. Der Grund dafür sind klare und gelebte Werte, die in Konzernen nicht leicht zu finden sind. Jeder einzelne Mitarbeiter wird geschätzt, gern gemocht, gehört zur Familie einfach dazu. Familienbetriebe wissen, dass Mitarbeiter ihr Kapital sind, die es im Unternehmen zu halten gilt. Das kann ein positives stimulierendes Arbeitsumfeld garantieren.

Ich selbst gründete meine Unternehmen mit familiärem Fokus. Heute ist meine Tochter in unserer Steuer-und Unternehmensberatungskanzlei der Garant für die Weiterführung. Auch mein Ehemann unterstützt uns und hält mir sehr den Rücken frei. Ich hatte aber Glück. Ich bin nämlich „vorbelastet“: meine Familie führt bis heute eine Rechtsanwaltskanzlei in Wien.

Ein Leben im Famlienbetrieb

In der Nachkriegszeit – 1953 – gründeten mein Vater und meine Mutter den elterlichen Betrieb. Als Teenager arbeitete ich schon in der Buchhaltung, tippte Schriftsätze und Briefe und hielt die Ablage der Rechtsbibliothek in Ordnung. Meine Schwester Hannelore und ihr Ehemann Wolfgang stießen bald nach dem Jusstudium dazu – auch um unsere Mutter, eine aktive Rechtsanwältin, nach dem plötzlichen Tod unseres Vaters tatkräftig zu unterstützen. „Blut ist dicker als Wasser“, das war ihr Spruch. Die dritte Generation wird durch meine Nichte Katharina repräsentiert, die nach der Anwaltsprüfung 2007 in die Traditionskanzlei einstieg.

Ich bekenne mich zu meinem Familienunternehmen: jederzeit würde ich wieder so starten. Denn nichts anderes bin ich seit meiner Jugend gewöhnt. Es wurde mir also schon in die Wiege gelegt, selbst ein Familienunternehmen aufzubauen, zumal meine „rechtsanwaltliche Familie“ und ich immer eng kooperierten.

Aus den eigenen Erfahrungen wurde ein Buch

In Werten und mit Familienbezug zu denken und meine Firmen zu führen, war für mich das klare gelebte Unternehmenskonzept. 2005, noch bevor meine Tochter und mein Ehemann eintraten, überdachte ich meine eigene unternehmerische Entwicklung. Ich verglich viele von mir gecoachte Unternehmer, mit denen ich auch die Wertehaltung und den unternehmerischen „Familiensinn“ aktiv als Führungsmodell entwickelte. Diese folgten meiner Empfehlung: „So machen Sie aus Ihrem Unternehmen eine Familie und aus Ihrer Familie ein Unternehmen“.

Die Erfahrungen aus damals schrieb ich nieder, recherchierte, wie denn andere Familienunternehmen erfolgreich wurden (und blieben) und sah mir auch die negativen Seiten an. Jeden Tag saß ich um 5.00 Uhr an meinem Laptop und schrieb meine Gedanken zusammen. Daraus entstand mein Buch Clan Value® („Von der Ego-AG zum Wir-Prinzip“). Dieses Clan Value® Prinzip ist mit mir und meinen Firmen zusammengewachsen. Ich lasse davon nicht mehr ab und werde mich auch in Zukunft daran orientieren.

Hier also fünf Gemeinsamkeiten, wenn Familien unternehmerisch tätig sind:

Privates und Berufliches trennen? Gibt’s nicht!

Gemeinsamer Urlaub, Familienessen oder Besuch der Enkelkinder. Das ist natürlich auch bei Familienunternehmen normaler Alltag. Fakt ist: Das Thema Business lässt sich nicht so leicht ausblenden. Beim Frühstück werden der bevorstehende Tag und die To Do’s besprochen, beim Abendessen über die Strategie philosophiert, während der Autofahrt neue Marketingmaßnahmen beschlossen oder telefonische Anweisungen gegeben. Der normale Nine to Five-Job ist eine Fiktion.

Hohes Maß an Vertrauen

So viel gemeinsame Arbeit setzt auch ein hohes Maß an Vertrauen gegenüber den einzelnen Familienmitgliedern voraus. Als Geschäftsführerin kann ich meiner Tochter 100%ig vertrauen, dass sie unsere Firmen bei Netzwerkveranstaltungen authentisch und exzellent präsentiert. Genauso bei der Erledigung von Kundenanliegen. Dass hierbei alles rasch und ohne breite Erklärung gehen muss, ist selbstverständlich.

Der Druck ist omnipräsent

An ein Familienmitglied legen andere Mitarbeiter auch höhere Maßstäbe an. Von Kindern/Geschwistern/Eltern des Clanchefs wird mehr erwartet. Familienmitglieder zeigen, dass sie nicht nur genauso viel, sondern mehr und besser arbeiten können. Das geht manchmal an den Rand des Verkraftbaren. Der Druck auf die eigene Leistung und den Willen, zum Gedeihen des Betriebs beizutragen, ist dabei oft „selbstgemacht“. Man will sich nicht dem Vorwurf aussetzen: „Der/die holt sich die Rosinen heraus und hat immer Extrawürste“.

Um die Harmonie zu erhalten, wird das Klischee des faulen Sohns/Bruders, der verzogenen Tochter/Schwester zu entkräften sein. Vorurteile sind aber nicht immer zu vermeiden. Die Wurzel des Übels liegt manchmal beim Unternehmer selbst. Ein Fall ist mir besonders nahe gegangen. Walter G. arbeitete als hochqualifizierter Diplomingenieur im elterlichen Betrieb und wurde durch den eigenen Vater herabgewürdigt: „Das macht der Herr Walter“. Jedes Mal gab mir das einen Riss.

Es sind mehrere Seiten für die gegenseitige Akzeptanz verantwortlich: der Clanchef/die Clanchefin, das betroffene Familienmitglied selbst und das Mitarbeiterteam. Es sollte sich niemand zu gut sein, auch die kleinen Dinge zu übernehmen, selbst mitanzupacken:  Sei es persönlich ans Telefon zu gehen, die Tür aufzumachen und Kunden zu empfangen, oder einfach mal zur Post gehen und Briefe aufgeben.

Kritik gibt es immer direkt

So viel Nähe und Vertrautheit erzeugt natürlich auch Direktheit. Abweichende Meinungen werden unverblümter gesagt, manchmal mit der Folge, dass sich eine Seite gekränkt, übergangen, vor den Kopf gestoßen fühlt. Nicht immer lässt sich dies objektivieren und ist es schwer, eine Sache aus mehreren Gesichtswinkeln zu betrachten, die Sache von der Botschaft zu trennen.

Man übersieht: Kritik ist kein persönlicher Angriff. Meinungsverschiedenheiten gibt es immer und das ist gut so. Die werden die Konflikte ausgetragen, bewältigt. Das ist die „Clan-Kunst“. Erkennen Sie Spannungen zeitgerecht und führen Sie ein klärendes Gespräch. Lassen Sie den Groll rasch gehen, damit das nächste Familienessen wieder harmonisch verläuft.

Lachen ohne Ende

Üben Sie sich in Humor, paradoxen Interventionen und in positiver Selbstkritik. Veräppeln Sie sich selbst, aber spotten Sie nie über die anderen – weder über das eigene Familienmitglied, noch über die Mitarbeiter oder gar Kunden und Lieferanten.

Heute weiß man aus den Neurowissenschaften, dass bewusst gesetzte Muskelbewegungen im Gesicht – Lachen, Lächeln, Grinsen – nach kurzer Zeit auch zum gewünschten Effekt führen. Tue so, als würdest Du Dein Gesicht zum Lachen verziehen und in Kürze lachst Du tatsächlich. Einfacher geht es nicht.

Bevor Sie den Telefonhörer abheben, zaubern Sie ein breites Lächeln auf Ihr Gesicht. Das sieht der Gesprächsteilnehmer auf der anderen Seite nämlich – auch wenn Sie nicht Skype, Facetime oder andere Videotools verwenden.

Erkennen Sie die Wirkung der Spiegelneuronen. Dieses Resonanzsystem im Gehirn lässt uns die  Gefühle und Stimmungen anderer Menschen erkennen. Haben Sie sich schon mal gefragt, warum auch Sie gähnen müssen, wenn Ihr Gegenüber gähnt? Setzen Sie die positive Wirkung von Spiegelneuronen ein – und setzen Sie ein strahlendes Lächeln auf.

Paradoxe Interventionen: Wenn Sie in einer Konfliktsituation eine unerwartete Handlung setzen, dann macht es „klick“ und es lösen sich Spannungen.

Beispiel: Sie haben eine Projektsitzung. Jemand beklagt sich, dass das Projekt so schleichend vorangeht. Jeder fühlt sich unangenehm betroffen. Sie spüren die knisternde Spannung.

Ihre Intervention: „Ja, das sehe ich auch so: Was können wir tun, damit das Projekt noch langsamer vorangeht und dann versandet…“

One more thing:

Sie haben (noch) kein Familienunternehmen? So entwickeln Sie eines….

…und zwar, indem Sie Mitarbeiter zu Clanmitgliedern machen.

Allein geht gar nichts. Davon bin ich überzeugt. Vielmehr ist ein funktionierendes Netzwerk an Mitarbeitern, Partnern, Kollegen, Kunden, Verwandten und Freunden – zusammengeschweißt und verbunden durch gemeinsame Werte und Visionen – Garant für Erfolg und Nachhaltigkeit. Dieses dadurch entstehende familiäre Umfeld im Job führt zu positiven Veränderungen, die sich auch in Ihrem Geschäftserfolg niederschlagen:

  • Geringere Absenzen

Das Miteinander im Betrieb senkt eindeutig die Fehlzeitenquote. Jedes Jahr werden „Deutschlands Beste Arbeitgeber“ ausgezeichnet. Allein bei weniger Krankenständen haben diese Top-Arbeitgeber die Nase vorne: das Verhältnis ist 5:19. Statt durchschnittlich 19 Krankheitstage (AOK-Fehlzeitenreport 2015) sind die Mitarbeiter bei den „Great Place to Work-Prämierten“ nur fünf Tage pro Jahr krank. Das liegt nachweislich an besonders guten und attraktiven Arbeitsplatzkultur. Adäquate motivierende Arbeitsplätze senken die Krankenstandsdauer enorm.

  • Geringere Ausfallsraten durch Fluktuation

Mit einer Senkung der Fluktuationsquote um lediglich 5% erspart sich ein Handwerksbetrieb mit 20 Mitarbeitern jährlich einen Mittelklassewagen. Die Nachbesetzungskosten betragen in der Regel zwischen 40% und 400% der Jahreskosten eines Mitarbeiters.

  • Erfolgreiche Zusammenarbeit mit Geschäftspartnern und Lieferanten

Gemeinsame Produktverbesserungen und individualisierte Lieferabläufe führen auf beiden Seiten zu einer Optimierung der eingesetzten Kräfte.

  • Langfristige und gewinnbringende Kundenbeziehungen

Kunden sind – neben Mitarbeitern – die wichtigsten Clan-Sympathisanten. Unternehmenswachstum mit dem optimierten Mix aus Stamm- und Neukunden. Gewinnen Sie Ihre zufriedenen Kunden als Multiplikatoren – um durch positive Weiterempfehlungen begeisterter Kunden neue Kundensegmente anzusprechen. Stammkunden sind ein wertvolles Kapital. Hätscheln und pflegen Sie Ihre Bestandskunden, helfen Sie diesen, sich zu entwickeln. Wachsen Sie mit ihnen. Gehen Sie mit ihnen eine Werte-Allianz ein.

Gerne coache ich Sie, damit Sie aus Ihrem Betrieb ein werte-orientiertes einzigartiges Unternehmen machen. Buchen Sie einen Termin bei Frau Stephanie Stumpf unter werte@lissheller.com.

Schauen Sie auf meiner Webseite vorbei: www.lissheller.com

 

 

Artikel teilen:

Autor:

Liss Heller, Heller Consult GmbH
Werte-Expertin, Unternehmerin, Autorin, International Professional Speaker

Mehr Artikel

Was Affiliate-Links sind und warum wir sie verwenden

Auf unserer Webseite verwenden wir Affiliate-Links. Wenn du über einen dieser Links etwas kaufst, bekommen wir eventuell eine kleine Provision. Diese Einnahmen helfen uns, die Kosten für den Betrieb unserer Seite zu tragen und dir weiterhin qualitativ hochwertige Inhalte anzubieten. Für dich entstehen dabei keine zusätzlichen Kosten und es ist eine einfache Möglichkeit, unsere Arbeit zu unterstützen. Wir achten darauf, nur Produkte und Dienstleistungen zu empfehlen, die unseren hohen Qualitätsansprüchen entsprechen und die für dich wirklich nützlich sein können. Dein Vertrauen ist uns sehr wichtig, und wir danken dir herzlich für deine Unterstützung.